top of page

Ein Fest des Wassers

Aktualisiert: 3. Aug.




ree

Es regnet und regnet und regnet, seit vielen Tagen schon.

Letzte Woche führte mich mein Weg wie so oft von St. Pölten durchs Halbachtal und das wundervolle Höllental mit seinem schönen Fluß, der Schwarza, bis nach Reichenau.


Regen in verschiedenen Nuancen, von leichtem Schauer, feinem Nieseln bis zu schweren Tropfen - Bäumen, Büsche triefend naß.

Kleine Bäche, die ich noch nie wahrgenommen habe, plätschern die Abhänge hinab, bilden kleine Wasserfälle, machen sich bemerkbar, nehmen Abkürzungen über Wiesen, bilden Seen auf Kuhweiden, sind schnell und fröhlich.

Und diese Fröhlichkeit greift auf mich über. Das Wetter ist trübe, kalt und unfreundlich, die Autofahrt lang und anstrengend und trotzdem spüre ich ganz intensive Freude. Ich beginne mich zu wundern, was mir da plötzlich für Gedanken kommen - bis es mir dämmert, dass ich gerade mit den Wasserwesen in Kontakt bin! Ich spüre, dass ich Euch erzählen muss, was ich hier wahrnehme.

Hier feiern die Wasserwesen. Sie rutschen über plötzlich entstandene kleine Wasserfälle, hüpfen und springen, freuen sich über die weißen Schaumkronen in den sonst unscheinbaren Rinnsalen und Bächen, ergreifen die Hände der Büsche, die plötzlich mitten im Wasser stehen, lassen sich von den Grashalmen kitzeln über die sie jetzt gleiten können, erleben ein großes Gefühl von Freiheit, Ausdehnung, Bewegung. Es gluckert und blubbert überall.

Die Schwarza, der glasklare Gebirgsfluß, meist nur ein flacher Bach, sie ist plötzlich fünfmal so breit und schlammbraun, macht es sich gemütlich in ihrem Bett, kann es nun endlich wieder einmal ausnutzen! Nicht schnell, fast gemächlich wirkt sie, aber unglaublich kraftvoll. Hineinfallen sollte man jetzt nicht. Felsen und Steine sind nicht mehr zu sehen, nur die beeindruckende Wassermasse, die alles unter sich verschluckt hat, fast wie ein einziger Körper, wie eine dicke Schlange windet sie sich durch das Tal.

Und an der Oberfläche kräuseln sich manchmal Wellen mit Schaumkronen, manchmal hat der Wasser-Schlangen-Körper nur eine weichgewellte Haut.


Und ich spüre so eine innige Verbindung, steige gezählte sechsmal aus um Fotos zu machen und alles wahrzunehmen. Schön nach normalen Maßstäben ist weder das braune Wasser noch das Wetter, aber es ist eine ganz starke Verbindung und Energie da.

Lebenskraft – das ist der richtige Ausdruck.

 
 
header_3.jpg
Logo.png

Gärtnern mit Naturwesen

bottom of page